PREDIGT für OSTERSONNTAG 2020

PREDIGT für OSTERSONNTAG  2020

1. Korinther 15, 19-20

Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendsten unter allen Menschen. Nun aber ist Christus auferstanden von den Toten als Erstling unter denen, die entschlafen sind.


Liebe Gemeinde,

Jesus irritiert uns! Wie bereits am vergangenen Palmsonntag, als Jesus sich im Predigttext gegen die Mehrheitsmeinung stellt, so ist sein Sieg über den Tod auch heutzutage wohl nicht mehrheitsfähig (Jesus wird gesalbt, Markus 14, 3-9).

Wenn ich mit Menschen spreche, die einen lieben Angehörigen verlorenen haben, dann bringen manche das so zum Ausdruck: Eine Auferstehung – das kann ich kaum glauben! Dafür habe ich Verständnis, wenn Menschen sich schwertun mit Vor-gängen, die unserem Verstand widersprechen!

Ostern bleibt für uns ein Anstoß. Ostern – und ich meine nun nicht Osterbrunch und Osterspaziergang, Osterhase und Ostereier. Ich meine den Sieg über den Tod. Ich meine Gottes Eingreifen, seinen Sohn, der von uns Menschen getötet wurde, aus dem Totenreich herauszuholen.

Wie so oft, hat der Zeitgeist, die Gesellschaft, die Wirtschaft, dieses Fest all die zurückliegenden Jahre verwandelt und geprägt. Ostern gilt mittlerweile als „kleines Weihnachten“. Die letzten Jahrzehnte ging es um Ostern herum drunter und drüber, ein spirituelles Tohuwabohu: Der Karfreitag wurde übersprungen, bereits am Palmsonntag wurden Ostereier drinnen und draußen aufgehängt, eher als Fruchtbarkeitsritual, als an den Gedanken einer Auferstehung Jesu von den Toten. Die Menschen waren eher bei Goethe als bei Paul Gerhardt.

Jesus irritiert uns. Tut er es wirklich? Die Frauen damals, als sie am ersten Ostermorgen in aller Frühe hinaus zum Grab taumelten, machten sich Gedanken, wie sie den schweren Stein vom Grab bekommen. Ein Stein wurde damals verwendet, der den Toten sichern sollte. Und mitten in ihre Überlegungen brachen sie am Ziel angekommen in Panik aus, denn sie entsetzten sich, als ihnen klar wurde, was mit Jesus passiert ist.

Überkommt uns noch Furcht beim Gedanken, ein Toter könnte wieder lebendig werden? Ist es uns noch wichtig an Karfreitag in uns zu gehen um nachzuvollziehen, was das mit der Kreuzigung mit unserem eigenen Leben zu tun hat? Ist uns daran gelegen mit Hilfe des Wortes Gottes inneren Frieden für uns, unsere Seele zu finden? Bewegt es uns noch, dass Gott am Kreuz für uns stirbt?

Wenn Jesus den Tod besiegt, dann hat das Konsequenzen für unseren Alltag, dann hat das mit uns und unserem Leben zu tun.

Mag sein, die heutige Situation – das kleine Virus und die Panik vieler Menschen – kann hier die bisherige Entwicklung ändern. Ehrlich gesagt habe ich kaum Hoffnung. Es mag zwar scheinen, Gott verwende dies Virus samt den Politikern gerade in der Passionszeit dahingehend, um den Alltag vieler Menschen zu unterbrechen, damit sie Zeit zur Besinnung finden, dass sie zur Ruhe kommen, in sich gehen und sehen, wo in der Vergangenheit Weichen falsch gestellt wurden.

Gleichzeitig sehe ich aber auch, wie Kirchen und Gemeinschaften das Angebot des in früheren Zeiten verteufelten Internets benutzen, um ihre Botschaft unters Volk zu bringen. Gottesdienste des eigenen Pfarrers kann man nun sogar sonntags morgens im Schlafanzug von daheim vor dem Bildschirm aus feiern. Das Wort Gottes ist nun also in Coronazeiten genauso von der Inflation betroffen, wie der Euro. Ist Kirche nur noch Dienstleister? Ist Jesus Dienstleiter in einem Land, in dem es früher kaum einem aufgefallen ist, wenn ein Gottesdienst ausfällt, wo man in der Regel 20-40 Jährige kaum finden konnte?

Jesus stellt sich gegen die Mehrheitsmeinung und beleuchtet Bereiche, an die man sich für gewöhnlich nicht hintraut. Wie viel ist uns persönlich Gott noch wert?

Wie anders die Situation in China, wo Menschen Opfer bringen müssen, sich als Christen zu treffen oder manchmal überhaupt eine Bibel zu bekommen.

Nicht jeder Stein lässt sich einfach so wegrollen, das mussten die Frauen damals erkennen und hatten große Angst bekommen, als der Engel zu ihnen seine frohe Botschaft sprach. Doch Gott räumt Steine, auch große Steine aus dem Weg!

Das Evangelium ist mehr, als bloße Lebenshilfe im Alltag, ist mehr als Nächstenliebe, wie uns aus dem Predigttext von Palmsonntag bewußt wird.

Wer sich dieser Begegnung mit Gott nicht stellt, wird nicht an Gott glauben können, sondern glaubt an den Tod und dreht sich weiter im Hamsterrad..

„Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die elendsten unter allen Menschen“

Mit dem Osterglaube im Rücken erwarten wir mehr als das Leben hier und heute. Nicht jeder von uns hat die Engelerfahrung im Garten, doch ich ermutige Sie, sich der Botschaft anzuvertrauen und es zu glauben auch wenn wir nichts in Händen haben. Ich ermutige Sie zu glauben, dass es stimmt, dass Gott seinen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben nicht verloren gehen. Der Tod ist ja nicht das Ende, sondern nur eine Grenze. Auch nun in Zeiten von Corona geht es nun nicht darum in Panik zu verfallen oder sich in Schicksalgläubigkeit zu ergeben, sondern sich ruhig auch einmal in Gedanken auf den Ernstfall des Sterbens vorzubereiten. Wir erwarten das Leben nach diesem Leben in der Gemeinschaft mit Gott. Das heißt nun freilich auch, dass uns Gott auch zu Lebzeiten Leben in Fülle schenkt, auch in Momenten, in denen wir angefochten sind. Immer wieder schenkt er uns Lichtblicke seines Eingreifens, seiner Liebe.
Ostern wird schon hier und heute unter uns Wirklichkeit.

Es geht im Glauben an Christus um eine Gewissheit, die Trost gibt, wo die Wissenschaft an ihrem Ende ist. Paul Gerhardt sagt es so:

„Wann ich einmal soll scheiden,
so scheide nicht von mir!

Wann ich den Tod soll leiden,
so tritt dann du herfür:
Wann mir am allerbängsten
wird um das Herze sein,
so reiß mich aus den Ängsten
kraft deiner Angst und Pein.“

Gott möge uns immer wieder das Vertrauen schenken, dass der Tod nicht das Letzte ist und dass es zur Freiheit jedes Menschen gehört, sich ihm zu stellen – so wie Ärzte und Pflegepersonal, die jetzt bei den Infizierten bleiben. Nicht weil sie lebensmüde sind, sondern sie der Todesangst etwas anderes entgegensetzen:

Christ ist erstanden. Er ist wahrhaftig auferstanden!

Pfarrer Edgar Tuschy


 

Predigt für Karfreitag, 10. April 2020

Tagesspruch:

Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.
Johannes 3, 16

 

Liebe Gemeindeglieder,

Es kommt dieser Vers so harmlos daher, wenn man sich die Situation der Kreuzigung vor Augen führt. Damals – am ersten Karfreitag - kämpfte die Macht des Lichtes gegen die Macht der Finsternis.

Bei der Gefangennahme Jesu prallen Welten aufeinander: Jene die – wie einem scheint – die Macht in Händen halten und jene, die dem ganzen „Spiel“ hilflos ausgeliefert sind. „Spiel“ – das mag es immer wieder für die Mächtigen sein. Sie kennen die Not der Armen nicht. Für die anderen, die Männer und Frauen um Jesus herum und Jesus selbst  ist es blutiger Ernst. Deren Existenz ist gefährdet.

Die Zukunft jener Nachfolgerinnen und Nachfolger unterm Kreuz – plötzlich verfinstert, dunkel, hoffnungslos! Sie hatten sich ihre Zukunft sicher ganz anders vorgestellt. Und jetzt das, Jesus, ihr Herr und Meister scheitert.

Die Passionserzählung zeigt: Die sich damals in Jerusalem für die Oberen hielten, gebrauchten andere Menschen als Mittel zum Zweck. Wer Macht will, darf nicht fragen, welche Wahrheit in einem Menschen lebt. Man kann seine ursprüngliche Meinung – wie Pilatus – auch durchaus rasch ändern, wenn das andere einem eher opportun erscheint. Und so hängt jener, den Pilatus für unschuldig hält - dann doch am Kreuz. Welch Rückgrad eines Staatsmannes. Er lässt die Hohenpriester gewähren.

Die, die Jesus nachfolgen sind schockiert. Jesus wird gekreuzigt. Nur von Ferne sehen sie das Spektakel. Die Römer ließen wohl keine Personen dicht ans Kreuz. So schauen sie von Ferne. Eine kleine Gruppe, sehnsüchtig hoffender Freunde Jesu in der Trauer vereint. Man muss sich ja in der Not gegenseitig spüren, muss fühlen. Und Jesus sieht sie, wirft ein Auge auf die Seinen. Will sie umfangen. Doch er wirft ein Blick auch auf die anderen: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!“

Nur noch ein kleiner Schein des Lichtes fällt auf die Klagenden und Trauernden, doch diese verängstigten Kreaturen vor Jesu Kreuz fühlen sich der Staatsmacht vollkommen ausgeliefert. Wer will dieser Potenz an Macht etwas entgegensetzen? Und wer würde ihnen entgegenhalten: Wisst ihr denn nicht,  euer Jesus selbst hat das ja so vorausgesagt, angekündigt, dass das Leiden kommen wird? Ja, erkennt ihr das denn nicht?

Nein, man wird ihnen keinen Vorwurf machen, im Gegenteil. Sie stehen mit ihrer Klage in einer guten Tradition, warum sonst all die Klagepsalmen? Ja, Jesus selbst bedient sich ihrer: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Es gilt seiner Ohnmacht, seiner Trauer Ausdruck zu verleihen. Was wäre das für ein Gott, dem man nicht all seine Not zum Ausdruck bringen kann. Wo sollte einer mit seiner Wut, seiner Not und Schmerzen hin, als das alles seinem Gott zu klagen?

Das Klagen bringt zwar nicht die Erlösung, doch es erleichtert ungemein, wenn man sich mit seiner Not an einen wenden kann, an einen der hört, der nicht schläft und schlummert. Wenn man seine Not herausschreien kann, diese Ungerechtigkeit, die einem da widerfährt.

Am Kreuz hört das Leben Jesu auf - der Tod scheint zu siegen. Am Kreuz verstummen die Jünger. Sie werden sprachlos.

War das alles? Nein, denn das Kreuz ist mehr als ein Zeichen des Todes und der Grenze. Es ist  ein Zeichen dafür, dass hier Leiden und Sterben Hoffnung in sich tragen. Die Liebe Jesu wird sich doch als die alles bestimmende Wirklichkeit erweisen. Die Klage wird sich wenden. Es entsteht neues Leben – ewiges Leben, für die, das glauben können. Leben, das diesen Namen auch verdient!

Mit diesem Sterben ist nicht alles zu Ende. Nur durch Jesu Tod kann auch die Auferstehung geschehen. Nur durch das erlebte Leid kann Jesus in allem mitfühlen und damit eben auch Zuversicht, Hoffnung und Freude schenken. Durch den Tod Jesu am Kreuz zeigt Gott seine tiefe Liebe und stellt den Machtanspruch in Frage. Gott gibt seinen Sohn dahin, um Menschen zu retten.

Und wie ist dies bei uns? Nicht nur an den Tagen um den Karfreitag erfahren wir solch ein „Kreuz“ in unserem Leben, eine Grenze, an der wir nicht weiterwissen, nicht weiterkönnen. Krankheit, Unfall, Arbeitslosigkeit, Heimatlosigkeit, Einsamkeit, Flucht, Krieg. Die Klage hat heute viele Namen. Wir erfahren Grenzen in unserem Leben. Wir fühlen uns wie Jesus oder wie die Jünger unter dem Kreuz: verzweifelt, traurig, ohnmächtig, einsam, hoffnungslos, sprachlos.

Aber Gott sagt uns zu: Dies ist nicht das Ende. Ich habe euch meinen Sohn geschenkt, weil ich euch nahe sein will. Ich will eure Ohnmacht, eure Einsamkeit, eure Trauer beenden. Und dazu schenke ich euch Menschen, die in Jesu Nachfolge leben und sein Wirken weiterführen. Diese Liebe Jesu wird spürbar, wenn wir Menschen um uns haben, die für uns da sind, wie Jesus es damals für die Seinen war:

Wenn es Menschen gibt, die uns beistehen; wenn es Menschen gibt, die unser Kreuz und Leid mittragen.

Wenn es Menschen gibt, die unserer Trauer, Einsamkeit und Sprachlosigkeit, unserer Klage ein Ende bereiten, dann gibt es Hoffnung, ein Morgen, eine Zukunft. Wenn Menschen das Leid durch Terror und Gewalt beenden, das Leid durch ungerechte Verhältnisse und Strukturen, das Leid durch Gleichgültigkeit und mangelnder Liebe; wenn es Menschen gibt, die die Grenzen durchbrechen und sich für Gerechtigkeit einsetzen, dann dürfen wir auch Ostern feiern.

Mit der Auferweckung Jesu von den Toten offenbart Gott: Die Liebe Gottes ist stärker als alle Gewalt. Diese Liebe ist stärker als der Tod. Der Glaube an Gott sensibilisiert dafür, sich für diese Liebe zu öffnen und sie im Alltag zu leben. Amen


 

Gedanken zum Wochenspruch für Palmsonntag und die Karwoche

Der Menschensohn muss erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben. Joh 3, 14 b – 15

Das ist auf den ersten Blick eine befremdliche Aussage. Gemeint ist nämlich: Der Menschensohn – Jesus – muss erhöht werden am Kreuz, und das muss sein, damit wir das ewige Leben empfangen. Da muss also ganz real ein Kreuz aufgerichtet werden, an dem dann ein Mensch hängt und elend stirbt, der der „Menschensohn“ ist.

Jesus spielt in dieser Aussage an eine alttestamentliche Szene an: Da richtet Mose auf Gottes Geheiß während einer Schlangenplage ein Schlangensymbol über dem Lager der Isareliten auf. Alle, die durch einen Schlangenbiss vergiftet sind und den Blick zu diesem Abbild erheben, werden gerettet (4. Mose 21, 8+9). Wenn sie nur nach unten sehen, wo die Gefahr herkommt, sehen sie in den Abgrund des hoffnungslosen Todes. Der zieht sie hinab. Der Blick nach oben aber gibt Hoffnung und Rettung.

So versteht Johannes das Kreuz: Wenn der Blick nach oben geht zu dem. der da am Kreuz erhöht ist, zu dem Menschensohn, zu Jesus am Kreuz, dann wird Hoffnung.

Das Kreuz ist der tiefste Punkt des Lebensweges Jesu, aber Gottes und des Gottessohnes Ziel war die Menschwerdung mit aller Konsequenz; so ist das Kreuz der Gipfel seines Weges.

Jesus stellt sich gerade denen im dunklen Tal an die Seite und wird deshalb in der dunkelsten Schlucht erhöht, im schmachvollen und qualvollen Tod am Kreuz. Und uns wird, wenn wir zu diesem Kreuz aufblicken, die Tür zum ewigen Leben geöffnet.

Denn wir sehen den, der von Gott wahrhaft erhöht ist und der dann in seiner Auferstehung zum Herrn der Gotteswelt wird.

Leben ist nun nicht einfach gleichbedeutend mit Gesundheit und Glück. Es ist auch nicht deshalb zu Ende, wenn Gesundheit und Glück aufhören. Wir können die Angst vor dem Verlust des Glücks Stück für Stück loslassen, wenn wir in dem Glauben wachsen können, dass Gott in Jesus auch in Schmerzen, Entbehrung und Einsamkeit ganz nahe bei uns ist. Er kennt alle menschliche Not.

Solcher Glaube – mit dem wir nach „oben“ zu dem erhöhten Menschensohn blicken – lässt uns Kräfte entfalten, die uns helfen, dass wir schon auf der Erde dem Tod überlegen sind – denn die Angst vor ihm, der wir nie ganz entkommen werden, weicht der festen Hoffnung auf das Leben in Gottes Welt und in seiner liebevollen Nähe.

Heinz Frankenberger


 

Vorschlag für eine Hausabendmahlsfeier

Vorschlag für eine Hausabendmahlsfeier von der Evangelischen Kirche in Württemberg,

kopiert aus https://www.elk-wue.de/corona

Immer wieder wird gefragt, ob es möglich ist, in den Familien Abendmahl zu feiern. Nach der Abendmahlsordnung soll niemand die Abendmahlsfeier leiten, der nicht von der Landeskirche hierzu ermächtigt oder beauftragt ist. Doch angesichts der aktuellen Krise hat das Kollegium des Oberkirchenrates beschlossen, die entsprechenden Regelungen für eine Hausabendmahlsfeier für Gründonnerstag (9. April 2020) und Karfreitag (10. April 2020) mit Verweis auf die besonderen Umstände auszusetzen, den Familien also die Abendmahlsfeier im häuslichen Kreis an diesen beiden Tagen zu gestatten, auch wenn keine von der Landeskirche ausgebildeten und ermächtigten Personen im Sinne der Abendmahlsordnung anwesend sind, die die Feier leiten

Hier finden sie eine Liturgie mit den erforderlichen Hinweisen, anhand derer das Abendmahl zu feiern ist. Das Abendmahl ist im Familien- bzw. Haushaltsverband zu feiern und kein Anlass, das Versammlungsverbot umgehen zu wollen. Die üblichen Regeln des Abstandhaltens und hygienischer Vorsichtsmaßnahmen sind selbstverständlich einzuhalten. Daher wird man nicht mit dem Gemeinschaftskelch feiern.

Hinweise zur Vorbereitung

Schon die Vorbereitung der Feier im Familienkreis kann ein geistliches Geschehen sein:
Mit Kindern sollte man gemeinsam vorher besprechen, was das Abendmahl, was wir tun, wenn wir miteinander feiern und was Gott tut, wenn wir das Abendmahl bekommen.

Überlegen Sie miteinander, welche der vorgeschlagenen Lieder in der Familie bekannt sind

  • Können wir die Lieder gemeinsam singen?
  • Haben wir Gesangbücher? 
  • Spielt jemand ein Instrument und kann uns begleiten? 
  • Wollen wir die Lieder lieber gemeinsam lesen?

Wie gestalten wir den Abendmahlstisch

  • Haben wir eine schöne Tischdecke?
  • Welchen Kelch verwenden wir?
  • Woraus trinken wir (es sollte kein Gemeinschaftskelch verwendet werden, sondern soviele – möglichst gleiche, möglichst schöne -- Trinkgefässe vorhanden sein wie Familienmitglieder.
  • Haben wir eine Bibel, aus der wir lesen?
  • Soll eine Kerze angezündet werden (am Karfreitag üblicherweise nicht)?.
  • Sollen Blumen auf den Abendmahlstisch (am Karfreitag üblicherweise ebenfalls nicht)?
  • Wenn möglich, kann ein Kreuz aufgestellt oder in die Mitte gelegt werden (vorbereitend mit den Kindern basteln?).

Wie sitzen wir? Um den Tisch? Im Halbkreis?

Gaben:

  • Wenn Kinder mitfeiern, sollte roter Traubensaft statt Wein verwendet werden.
  • Das Brot sollte in mundgerechten Stücken vorgeschnitten werden, auch hier so viele Stücke vorbereiten wie Familienmitglieder mitfeiern. Am besten eignet sich ein festes Mischbrot, Backoblaten bitte nur, wenn sie keinen Firmenaufdruck haben.
  • Der große Kelch sollte ebenso wie der Brotteller mit einer weißen Serviette oder einem Tuch abgedeckt werden.

Wie feiern wir?

  • Vor Beginn sollte abgesprochen werden, wer welche Aufgabe übernimmt und wie der Empfang von Brot und Saft geschehen soll:
  • Am besten reicht eine Person den anderen den Brotteller, die Gläser können ebenso auf einem Tablett angereicht werden, jeder und jede nimmt sich eines. Danach wieder auf das Tablett stellen.
  • Alternativ kann man den Brotteller und das Tablett auch von Hand zu Hand weitergeben: Dann gibt der Leiter / die Leiterin zuerst Teller und Tablett an eine Person, diese bietet dem Leiter / die Leiterin die Gabe mit Spendewort an, reicht dann Teller und Tablett dem / der Nächsten weiter und empfängt die Gabe von ihm oder ihr. So haben am Ende alle Brot und Saft / Wein gespendet und erhalten.

 

 

Liturgie

(L: die Leiterin oder der Leiter der Feier; A: alle)

Eingangswort

<ggf. kann ein Mitglied der Tischgemeinschaft eine Kerze anzünden>.

L: Im Namen Gottes des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

A: Amen

<ggfs. Einleitung und Tischbereitung;

L: ]esus Christus ist das Licht der Welt.

Ein Mitglied der Tischgemeinschaft stellt den Teller mit Brot und den Kelch auf den Tisch.

L: ]esus Christus hat mit vielen Menschen gegessen und getrunken. Er hat gesagt „Wo Zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen. Wir feiern heute miteinander das Heilige Abendmahl. Jesus Christus ist selbst mitten uns in unserer Familie. >

Psalm 23

Der Herr ist mein Hirte, mir wird nichts mangeln.
Er weidet mich auf einer grünen Aue und führet mich zum frischen Wasser.
Er erquicket meine Seele.
Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen.
Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück;
denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich.

Du bereitest vor mir einen Tisch im Angesicht meiner Feinde.
Du salbest mein Haupt mit Öl und schenkest mir voll ein.
Gutes und Barmherzigkeit werden mir folgen mein Leben lang,
und ich werde bleiben im Hause des Herrn immerdar.

(kein Ehr sei dem Vater)

Eingangsgebet

Jesus, du bist bei uns.

Darüber freuen wir uns.

Wenn du bei uns bist, tut es uns gut. 

Amen.

 

Oder:

Jesus, du Quelle des Lebens,

du rufst die Mühseligen und Beladenen.

Erfrische auch uns durch den Strom der Kraft und der Liebe,

der von dir ausgeht alle Zeit, gerade auch in diesen Tagen.

Amen.

Stilles Gebet

L: Wir beten weiter in der Stille, miteinander und füreinander.

(Gebetsstille)

L: Herr, du hörst uns, wenn wir zu dir beten. Dafür danken wir dir. Amen.

Schriftlesung

Gründonnerstag: Matthäus 26,17-19

Aber am ersten Tag der Ungesäuerten Brote traten die Jünger zu Jesus und sprachen: Wo willst du, dass wir dir das Passalamm zum Essen bereiten?

Er sprach: Geht hin in die Stadt zu einem und sprecht zu ihm: Der Meister lässt dir sagen: Meine Zeit ist nahe; ich will bei dir das Passamahl halten mit meinen Jüngern.

Und die Jünger taten, wie ihnen Jesus befohlen hatte, und bereiteten das Passalamm.

 

Karfreitag: 2. Korinther 5, 17-21

Darum: Ist jemand in Christus, so ist er eine neue Kreatur; das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Aber das alles ist von Gott, der uns mit sich selber versöhnt hat durch Christus und uns das Amt gegeben, das die Versöhnung predigt.

Denn Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit ihm selber und rechnete ihnen ihre Sünden nicht zu und hat unter uns aufgerichtet das Wort von der Versöhnung.

So sind wir nun Botschafter an Christi statt, denn Gott ermahnt durch uns; so bitten wir nun an Christi statt: Lasst euch versöhnen mit Gott!

Denn er hat den, der von keiner Sünde wusste, für uns zur Sünde gemacht, auf dass wir in ihm die Gerechtigkeit würden, die vor Gott gilt.

Ansprache (oder ein Gespräch über einen biblischen Text, z.B. den in der Lesung gehörten)

Lied

(zum Beispiel: 

EG 91: Herr, stärke mich, dein Leiden zu bedenken

EG 97: Holz auf Jesu Schulter

EG 574: Nichts soll dich ängsten

Beichte

L:

Herr, du kennst uns weißt, wie wir sind.

Darum bitten wir dich:

Nimm uns so an wie wir sind,

mit unseren großen und kleinen Fehlern und Schwächen.

Nimm alles weg, was zwischen uns steht:

Ärger, Streit, Gedankenlosigkeit und Bosheit.

Wir danken dir, dass du uns vergibst.

Mach uns bereit, auch anderen zu vergeben

 

Oder:

Lieber Vater im Himmel,

manchmal können wir unsere Schuld nicht offen eingestehen und um Vergebung bitten.

Manchmal versuchen wir, uns aus allem herauszureden,

manchmal verdrehen wir lieber Unrecht in Recht als zuzugeben, dass wir etwas falsch gemacht haben.

Deshalb bleibt die Schuld oft an uns haften und wir erfahren nicht, wie gut Vergebung tut. 

Herr, gib uns Mut, unser Versagen einzugestehen und um Verzeihung zu bitten.

 

L: In der Stille können wir dir sagen, was uns besonders beschwert.

(Gebetsstille)

L: Herr, vergib uns unsere Schuld.

Wenn ihr diese Bitte mit mir teilt, dann stimmt mit mir ein in den Ruf: Herr, erbarme dich.

A: Herr, erbarme dich.

 

Zuspruch der Vergebung

L: Euch geschieht, was ihr erbeten habt. Der barmherzige Gott hat sich über euch erbarmt und vergibt euch all eure Schuld. Was gewesen ist, soll euch nicht mehr belasten.

Was kommt, soll euch nicht schrecken.

Gottes Güte ist eures Lebens Freude und Kraft. Amen

<ggf. Liedstrophe: z.B. EG 576 Meine Hoffnung und meine Freude>

<ggf.Abendmahlsgebet

Wir bitten dich, Gott: Erfülle uns mit deinem Geist. 

Segne diese Gaben, damit sie uns zum Leben und zum Heil dienen. 

Segne unsere Gemeinschaft, lass deine Liebe unter uns spürbar werden. 

Sei bei allen, die in diesen Tagen den Tod und die Auferstehung deines Sohnes feiern und stärke sie in dieser schwierigen Zeit.

Steh den Kranken bei und sei bei denen, die sie p?egen und um ihre Heilung kämpfen.

Hilf uns, aufeinander acht zu haben und an der Hoffnung festzuhalten.

 

Einsetzungsworte

Der Leiter/die Leiterin der Feier tritt an den Tisch und nimmt die Abdeckung von Brot und Kelch. Er/sie nimmt den Teller mit dem Brot uns spricht:

Der Herr Jesus, in der Nacht, da er verraten ward, und mit seinen Jüngern zu Tische saß, nahm des Brot, sagte Dank und brach’s, gab’s seinen Jüngern und sprach: Nehmet hin und esset, das ist mein Leib, der für euch gegeben wird. Das tut zu meinem Gedächtnis. 

Desgleichen nach dem Mahl nahm er den Kelch, sagte Dank, gab ihnen den und sprach: Trinket alle daraus, das ist mein Blut des Neuen Bundes, das für euch und für viele vergossen wird zur Vergebung der Sünden. Das tut zu meinem Gedächtnis.

Austeilung

L: Schmecket und sehet, wie freundlich der Herr ist. Wohl dem, der auf ihn traut.

(Brot und Wein / Saft werden in der Form, die vorher besprochen wurde, ausgeteilt) Wer seinem Nachbarn / Nachbarin das Brot reicht, sagt dazu: 

Nimm und iss vom Brot des Lebens.

Wer seinem Nachbarn / Nachbarin den Wein / Saft reicht, sagt dazu: 

Nimm und trink vom Kelch des Heils.

Entlasswort

(wenn alle gegessen und getrunken haben, spricht:

L: Christus spricht: Siehe ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt. Dank sei Dir, Jesus Christus.

 

Dankgebet

A: Lobe den Herrn, meine Seele,

und was in mir ist, seinen heiligen Namen!

Lobe den Herrn, meine Seele,

und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat:

der dir alle deine Sünde vergibt

und heilet alle deine Gebrechen,

der dein Leben vom Verderben erlöst,

der dich krönet mit Gnade und Barmherzigkeit,

 

L: Gemeinsam beten wir:

 

A: Vater unser

Vater unser im Himmel,

geheiligt werde dein Name.

Dein Reich komme.

Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.

Und vergib uns unsere Schuld,

wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung

sondern erlöse uns von dem Bösen.

Denn dein ist das Reich und die Kraft

Und die Herrlichkeit in Ewigkeit.

Amen.

 

Segenslied

EG 170 Komm, Herr, segne uns

oder

EG 171 Bewahre uns, Gott

 

Segen

L: Der Herr segne uns und behüte uns

Der Herr lasse sein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.

Der Herr erhebe sein Angesicht auf uns und schenke uns Frieden.

A: Amen.


 

Zur Karwoche

Die Agape-Feier

Eine besondere Form des Miteinander-Feierns nicht nur in dieser schweren Zeit.

Ein Vorschlag, die Agape im kleinen Kreis zu feiern

Was ist „Agape“? Einführung zur Agape-Feier

Apg 2, 46

„Und sie waren täglich einmütig beieinander im Tempel und brachen das Brot hier und dort in den Häusern, hielten die Mahlzeit mit Freude und lauterem Herz.“

Man kann einfach gemeinsam essen; auch das kann schon eine schöne Weise sein.

Man kann aber dem gemeinsamen Mahl auch eine besondere Form geben, z. B., wenn man sich miteinander daran erinnert,

- wer bei uns ist, wenn wir in Frieden und liebevoll miteinander zusammen sind ,

- woher alle Nahrung kommt,                           

- welche Bedeutung die Gaben Gottes für unser leibliches Wohl haben.

Eine solche Form kann eine Agape-Feier sein.
„Agape“ ist die schwesterliche und brüderliche Liebe untereinander, die Jesu oberstes Gebot ist.
Nichts anderes ist die Agape-Feier: die gemeinsame Mahlzeit mit Menschen, die einander in Liebe zugeneigt sind und liebevoll miteinander umgehen.

Sie ist keine Abendmahlsfeier!!!
Die bedürfte einer anderen Form.

Eine mögliche Form der Agape-Feier möchten wir Ihnen vorstellen:

Vorbereitung des Raumes:
Ein schön hergerichteter Tisch mit einer Kerze, einem Teller mit Brot, eine Flasche Wein/Saft und für jeden ein Glas sowie ein Ausdruck des Formulars und – je nach Personenzahl -für jeden oder zu zweit ein Liedblatt.

Die Feier beginnt mit einer kleinen Licht-Feier: Wir machen uns bewusst, dass Christus, das Lichtder Welt, bei uns sein will.

Dann bedenken wir die Bedeutung der Getränke und der Nahrung, indem wir stellvertretend über Brot und Wein jeweils den Lobpreis sprechen.

Zu den einzelnen Teilen haben wir passende Lieder mit Noten und Text hinzugefügt (Liedblatt). Die Lieder kann man singen, man kann aber auch die Liedtexte einfach laut lesen wie Gebete.

In der Feier sind zwei Rollen denkbar:
- die Hausmutter oder der Hausvater als Leiter der Feier,
- ein/e Liturg/in, der/die Gebets- und Lobpreistexte liest.

Es kann aber auch eine Person beide Rollen übernehmen, auch Kinder können Textteile übernehmen.
Nach dieser kurzen Feier mit gottesdienstlichem Charakter darf man nach Herzenslust mit einander essen (nicht nur Brot), trinken und reden und fröhlich sein, bis alle gesättigt sind.

Wir hoffen, dass wir Ihnen einen Impuls und eine Hilfe geben können, in dieser Passions- und Osterzeit ein gutes Miteinander zu gestalten.

Heinz Frankenberger und Heidi Meyer-Frankenberger

 

Die Agape-Feier

Vorbereitung des Raumes:
Ein schön hergerichteter Tisch mit einer Kerze (noch nicht angezündet!), - siehe oben!

Ablauf:
für den nachfolgenden Ablauf sind zwei handelnde Personen vorgesehen: die eine (Hausvater/ Hausmutter= HV/HM) leitet die Feier, die zweite spricht die Gebete
(L = Liturg), es kann auch eine dritte Person die Lieder anstimmen. Alle Aufgaben könne auch von einer Person übernommen werden.

HV/HM Leitung

 Begrüßung der Teilnehmer

- Dank für die Vorbereitung

- Freude über den Tisch-Schmuck als Ausdruck der Lebensfreude

- Ausdruck des Dankes für den Tag und das Zusammensein

EG 571,2 Ubi caritas (Liedblatt)

HV/HM

1. Dankbarkeit:

Gott, der Schöpfer aller Dinge, gab uns, dass wir uns täglich von neuem stärken können.
Was die Erde uns schenkt, erhält unser Leben und gibt uns Kraft.

Jesus Christus, der uns Kunde gebracht hat vom himmlischen Vater,
lud immer wieder Menschen an seinen Tisch oder ging zu ihnen, um mit ihnen zu essen und zu trinken.

So machte er das gemeinsame Mahl zum Zeichen: Zum Zeichen der Liebe unter seinen Freunden.

Geleitet vom Geist Gottes versammelten sich die Jünger und brachen das Brot hin und her in den Häusern. (Apg 3) So sind auch wir beieinander:

im Namen des Vaters, gerufen durch den Sohn, verbunden im Heiligen Geist. Amen

 

2. Das Licht

Vor uns auf dem Tisch steht eine Kerze, die noch nicht entzündet ist. Bevor wir das Licht leuchten lassen, erinnern wir uns an die Erschaffung allen Lebens:

L:  Lobpreis über dem Licht

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt.
Du hast das Licht aus der Finsternis gerufen,
hast die Feste des Himmels errichtet,
hast Wasser und Land geschieden und alle Pflanzen hervorgebracht,
hast Sonne, Mond und Sternen ihren Ort gegeben,
hast mit Fischen und Vögeln Wasser und Luft erfüllt,
hast die Tiere der Erde geschaffen und den Menschen zu deinem Bilde gemacht,
hast den Tag der Ruhe dir geheiligt
und hast alles neu ins Leben geführt
durch deinen Sohn Jesus Christus, der da spricht:
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.
So machst du uns frei von allem Dunkel dieser Welt durch ihn, Jesus, deinen Knecht.

L: Dir sei Ehre in Ewigkeit        Alle wiederholen: Dir sei Ehre in Ewigkeit

HV/HM: So zünden wir die Kerze an, in der Erinnerung an den Ursprung allen Seins, in der Erinnerung, dass Jesus Christus das Licht der Welt ist.

EG 410 1+2 Christus, das Licht der Welt

oder Taizé-Lied: Christus das Licht (Liedblatt)

3a. Der Wein

HV/HM: Vor uns auf dem Tisch steht Wein/Saft aus der Frucht des Weinstocks. Wir füllen unsere Gläser und nehmen den Duft wahr.

(Eine Person gibt etwas Wein/Saft in jedes Glas.)

Gewachsen an sonnigen Hängen, gelesen von fleißigen Händen oder Maschinen, gekeltert, vergoren, zu Saft und Wein geworden, den Menschen zu Nutz und Freude. Bevor wir davon trinken, erinnern wir uns der Taten Gottes für uns Menschen:

L:  Lobpreis über dem Wein

Gepriesen seist du, Gott, ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du hast die Frucht des Weinstocks erschaffen, des Menschen Herz zu erfreuen. Du hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: Ich bin der rechte Weinstock und ihr seid die Reben; niemand kommt zum Vater denn durch mich. So nimmst du uns auf in deine Herrlichkeit und deine Freude - durch ihn, Jesus deinen Knecht.

L:  Dir sei Ehre in Ewigkeit    Alle wiederholen: Dir sei Ehre in Ewigkeit

HV/HM: So erheben wir das Glas und kosten diese Freude für Gaumen und Seele.

(Alle genießen den Wein/Saft)

EG 406, 1+2 Bei dir Jesu will ich bleiben (Liedblatt)

3b. Das Brot

HV/HM: Vor uns auf den Tischen liegt Brot, aus dem Korn der Erde erwachsen, gemäht, gedroschen, gemahlen zu Mehl, mit Wasser und weiteren Zutaten zu Teig verarbeitet, geformt zu einem Laib und gebacken. Wir nehmen den Duft frisch gebackenen Brotes wahr, dem Menschen zur Stärkung und zur Freude. Bevor wir es teilen, erinnern wir uns der Taten Gottes für uns Menschen:

L: Lobpreis über dem Brot

Gepriesen seist du, Gott ewige Güte, Grund allen Lebens, König der Welt. Du bringst das Brot und alle Nahrung aus der Erde hervor, dass wir erhalten werden und du hast deinen Sohn gesandt, der da spricht: ich bin das Brot des Lebens. So stillst du all unser Verlangen durch ihn, Jesus, Deinen Knecht.

L: Ehre sei dir in Ewigkeit     Alle wiederholen: Dir sei Ehre in Ewigkeit

HV/HM: So teilen wir das Brot, nehmen einen kleinen Bissen, trinken vielleicht noch einen Schluck Wein oder Saft.

(Alle am Tisch reichen den Teller mit Brot weiter, nachdem sie ein Stück für sich genommen haben.)

Wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es allein, wenn es aber stirbt, bringt es viel Frucht. Wir erinnern uns an die unendliche Liebe Gottes mit dem folgenden Lied.

EG 98,1-3 Korn, das in die Erde  (Liedblatt)

4. Schluss und Segen

HV/HM: So sehen und erleben wir, dass alles, was unser Leben ausmacht, aus der Erde entspringt.

Leben wird nur möglich durch Tod.

Wie die Kerze, die doch das Licht hervorbringt, sich dennoch verzehren muss, sonst kann es nicht leuchten, so muss auch der Weinstock Kraft einbüßen, wenn er reichlich Früchte bringt. Wie das Weizenkorn nur dann viele Frucht bringt, wenn es in die Erde gelegt wird und erstirbt, so wird alle Kreatur an die irdische Endlichkeit gemahnt. Dies ist keine bedrohliche Aussage! Vielmehr weist alles, was uns umgibt, dieser Raum, die Menschen, der schön geschmückte und  gedeckte Tisch, alles weist uns bildhaft auf das hin, was wir erwarten dürfen und wie auch unser Leben auf Erfüllung wartet.

Unser Leben bekommt einen anderen Sinn, ja es wird zum Fest, wenn wir um diese Hintergründe wissen.
Darum können wir nun dankbar singen:

EG 336 Danket, danket dem Herrn (Kanon auf Liedblatt)

L: So segne und behüte uns Gott, der Allmächtige – Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.

Jetzt darf man weiter essen, trinken und die Gemeinschaft pflegen.

 

Dann folgt das Abschlusslied

EG 787.8 Bleib mit deiner Gnade bei uns (Liedblatt)

oder das Abendlied EG 488

...und hier finden Sie das Agape-Liedblatt