Die Chorfenster der Waldenserkirche Kleinvillars

Ein kleiner geschichtlicher Durchblick

Die seit Mitte der 60er Jahre in der Waldenserkirche in Kleinvillars eingebauten Chorfenster sind ja dem Kirchgänger bestens bekannt. Doch die "Dritten" unserer Waldenserkirche haben eine Vorgeschichte, daher möchte ich in dieser Ausgabe einen Blick zurück wagen - trotz der nur sehr spärlich vorhandenen Dokumentation und des schlechten Bildmaterials.

Von Gotthilf Wilhelm, Hofglasmaler aus Stuttgart, stammten die 1873 eingebauten Chorfenster wie auch ein ähnlich gestaltetes Fenster über dem Eingang zur Kirche. Als 1883/84 der Glockenturm angebaut wurde, hat man dieses Fenster dann in den Turm versetzt.  Leider lassen sich die Chorfenster auf diesem, bisher einzigen bekannten Foto nur schemenhaft erkennen. Gut ersichtlich sind die Ornamente unterhalb der Fenster von denen es leider keine weiteren Illustrationen oder Beschreibungen gibt. 

1947 erfolgte eine Innenrenovierung um die in den Kriegsjahren entstandenen Schäden zu beseitigen. Die Kirche erhielt einen helleren Anstrich und leider wurden auch die Chorfenster ausgetauscht.  Hier der Blick in die Zeit ab 1948. Wir sehen eine wunderschöne hölzerne Kanzel, einen steinernen Altar mit Kruzifix und links oben lugt noch ein Teil der Empore vor. Die Chorfenster haben eine sehr einfach gehaltene Verglasung und die Ornamente sind verschwunden. Conrad Dollinger, der Architekt der Waldenserkirche, war übrigens Student und später auch Mitarbeiter bei C.F.Leins der die Henri-Arnaud-Kirche in Schönenberg gebaut hat. Ein Besuch dort lässt erahnen, wie unsere Kirche in den ersten 90 Jahren von Innen ausgesehen hat.

Zur Aufbereitung der Kleinvillarser Kirchengeschichte werden alte Dokumente, Bilder, "Scheunenfunde", usw. gesucht. Helfen Sie mit, damit wir bis zum 150. Geburtstag der Waldenserkirche erstellen können. eine  möglichst  vollständige  und  umfangreiche  Dokumentation. 

Walter Meffle